Am 25. November ist der jährliche Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Das Medienprojekt nachrichtenwerkstatt initiierte in enger Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Nordsachsen, dem Mehrgenerationenhaus Arche in Eilenburg, dem Netzwerk gegen häusliche Gewalt in Vertretung durch Bellis e.V. und dem Kinderschutzbund zwei Veranstaltungen in Taucha und in Eilenburg.

In Taucha wurde der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte einer Frau, die von ihrem Mann Gewalt erlebt. Die Geschichte spielt nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch schnell wurde klar: Die Themen sind auch heute noch aktuell. Gewalt in Familien gibt es immer noch. Oft wird darüber geschwiegen.

Nach dem Film wurde gemeinsam gesprochen. Dabei ging es auch um Medien. Medien können helfen, über Gewalt zu informieren. Sie dürfen Betroffene nicht verletzen oder beschämen. Sie tragen eine große Verantwortung.

Besonders eindringlich war der Blick auf die aktuellen Zahlen häuslicher und sexualisierter Gewalt in Deutschland: Nahezu jeden Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Hinter diesen Zahlen stehen individuelle Schicksale, Familien, Freundeskreise – und ein strukturelles Problem, das nicht mit symbolischen Gesten gelöst werden kann.

Am Abend fand im MGH Arche Eilenburg der Workshop „Shake it off – Gleichberechtigung im Netz“ statt. Dort ging es um Hate Speech und Misogynie in Soziale Medien, Werbung und in Games. Viele Inhalte zeigen Frauen und Männer noch immer in alten Rollen. Im Workshop wurde darüber gesprochen, wie man das erkennen kann. Und was jede und jeder tun kann, um respektvoller miteinander umzugehen – auch online. Deutlich wurde auch hier: Digitale Räume sind keine Nebenbühne, sondern ein zentraler Ort gesellschaftlicher Aushandlung.

Was bleibt, ist die Erkenntnis: Aktionstage sind wichtig, aber wir dürfen nicht nur an einem Aktionstag darüber sprechen.. Gleichstellung, der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt und die Prävention von Femiziden brauchen dauerhafte Aufmerksamkeit, Räume für Austausch und eine klare Haltung – in Bildung, Medienarbeit und im Alltag.